Gesamtbevölkerung von Tschechien bis 2050
Paradox - kein Bevölkerungswachstum ohne Migration
Das Bevölkerungswachstum des migrationskritischen Visegrád-Staates ist ausschließlich auf die gestiegene Nettomigration in den vergangen Jahren zurückzuführen. Die Einwohnerzahl könnte auch ohne Zuwanderung erhöht werden, wenn die natürliche Bevölkerungsentwicklung positiv wäre. Dies ist aber nicht der Fall. Tschechien liegt zwar sowohl bei der Fertilitätsrate wie auch der Geburtenrate im europäischen Vergleich im oberen Drittel. Dies aber nur von einem geringen Niveau ausgehend – kein EU-Staat erreicht eine Fertilitätsrate, die mittel- bis langfristig ein natürliches Wachstum generieren kann.Natürliche Bevölkerungsentwicklung oder Migration?
Grundsätzlich kann bei der Bevölkerungsentwicklung zwischen dem natürlichen Bevölkerungswachstum und der Zuwachsrate (allgemeines Bevölkerungswachstum) unterschieden werden:- natürliches Bevölkerungswachstum Das natürliche Bevölkerungswachstum ergibt sich aus der Verrechnung von Geburten und Todesfällen.
- Zuwachsrate Bei der Zuwachsrate wird das natürliche Bevölkerungswachstum mit dem Migrationssaldo, also dem Saldo aus Immigration (Einwanderung) und Emigration (Auswanderung) verrechnet.
- Zusammenhang Industrieländer benötigen im Allgemeinen eine Geburtenrate (Fertilitätsrate) von durchschnittlich 2,1 Kindern je Frau, um den Bestand der Population konstant zu halten (Bestandserhaltungsniveau). Für ein positives Bevölkerungswachstum wird dementsprechend eine höhere Geburtenrate oder ein positiver Migrationssaldo benötigt.